5 Dinge, die wir selbst für eine gesunde Lunge tun können
Rund 20.000 Mal am Tag atmen wir ein und aus – ohne dass wir groß darüber nachdenken. Unsere Lungen versorgen uns mit Sauerstoff, filtern Schadstoffe und passen sich in Sekunden an neue Anforderungen an. Kurz gesagt: Sie leisten Großartiges für uns. Aber was tun wir eigentlich für sie?
Thomas Hölting, Chefarzt des Fachzentrums für Pneumologie der Schön Klinik Hamburg-Eilbek, erklärt, wie wir unsere Lungen stärken können – mit kleinen, aber wirkungsvollen Alltagsgewohnheiten.
1. Atemübung nach dem Aufstehen
Ein guter Start in den Tag: tief durchatmen. Mit einfachen Atemübungen gleich nach dem Aufwachen bringen wir Sauerstoff bis in die tieferen Lungenbereiche, senken Stress und stärken die Atemmuskulatur. Besonders wirksam ist die sogenannte 6-3-6-3-Atmung: sechs Sekunden einatmen, drei Sekunden halten, sechs Sekunden ausatmen durch die Lippenbremse, drei Sekunden Pause – und wieder von vorn. Schon zwei Minuten täglich zeigen Wirkung.
2. Ein gutes Raumklima schaffen
Frische Luft ist Lungenbalsam. Regelmäßiges Stoß- oder Querlüften hilft, Schadstoffe, Feinstaub und Feuchtigkeit nach draußen zu befördern. Faustregel: im Winter zwei- bis dreimal am Tag für fünf Minuten die Fenster weit öffnen, im Sommer etwas länger. Auch nach dem Duschen oder Kochen sollte man für Durchzug sorgen. Tipp: Kerzen und Räucherstäbchen lieber sparsam einsetzen, da sie Feinstaub freisetzen.
3. Singen, Tröten oder Blubbern
Ob beim Duschen, im Auto oder im Chor: Singen belüftet die Lunge optimal und macht dabei noch gute Laune. Auch das Spielen von Blasinstrumenten trainiert die Atemmuskeln und kann die Lungenfunktion verbessern. Wer es einfacher mag, probiert die „Blubber-Übung“: Wasser in eine Flasche füllen und mit einem Strohhalm hineinblasen – auch das stärkt die Atemwege.
4. Ausdauersport
Bewegung hält die Lunge fit. Laufen, Radfahren, Schwimmen oder Tanzen steigern die Sauerstoffaufnahme und fördern die Ausdauer. Schon regelmäßiges, moderates Training erhöht die Zahl roter Blutkörperchen und verbessert den Sauerstofftransport im Körper. Für Menschen mit Lungenerkrankungen empfiehlt sich eine Rücksprache mit Arzt oder Ärztin, um das passende Training zu finden.
5. Mit dem Rauchen oder Vapen aufhören
Nichts belastet die Lunge so stark wie Rauchen und Dampfen. Über 80 Prozent der Lungenkrebsfälle hängen mit Tabakkonsum zusammen. Auch E-Zigaretten sind keineswegs harmlos – viele der enthaltenen Aromastoffe sind noch unzureichend erforscht und können Entzündungen auslösen. Der Ausstieg lohnt sich: weniger Husten, mehr Kondition, längere Lebenserwartung. Unterstützen können dabei Nikotinersatzpräparate, Medikamente, Verhaltenstherapien oder Selbsthilfegruppen.
Fazit
Unsere Lunge arbeitet unermüdlich für uns – geben wir ihr etwas zurück. Schon kleine Routinen wie bewusstes Atmen, frische Luft, Bewegung oder ein Lied unter der Dusche machen einen Unterschied.