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Lungenstiftung Bremen
Cannabis und Lunge

"Eindeutig negative Effekte"

Wie wirkt sich Cannabis-Konsum eigentlich auf die Lungengesundheit aus? Bremer Lungenmediziner Dr. Steven Demedts über mögliche Folgen für unser Atmungsorgan.

Seit April ist der Konsum von Cannabis-Produkten in Deutschland teilweise legalisiert worden. Was das Kiffen für die Entwicklung des Gehirns bei Jugendlichen bedeuten kann, wurde dabbei viel diskutiert, aber wie sieht es mit den Folgen für die Lunge aus? Ist der Rauch eines Joints weniger schlecht als bei der klassischen Zigarette? Oder genauso schädlich?

„Generell raten wir in der Lungenmedizin vom Rauchen in jeglicher Form ab. Denn nur weil etwas nun erlaubt ist, ist es aus medizinischer Sicht noch lange nicht harmlos und bedeutet es nicht, dass man es auch machen sollte“, sagt Dr. Steven Demedts, Chefarzt der Lungenklinik im Klinikum Bremen-Ost und Vorsitzender der Lungenstiftung Bremen. Die Folgen für die Entwicklung des Gehirns sieht er zurecht im Fokus der Diskussion gesundheitlicher Auswirkungen. Aber auch auf die Lunge kann sich der Cannabis-Konsum nachgewiesenermaßen negativ auswirken.

„Es gibt eindeutig negative Effekte. Belegt ist zum Beispiel, dass durch das Rauchen von Cannabis sich die Lungenfunktion messbar verändert und sich auch leichter eine chronische Bronchitis entwickelt“, sagt Dr. Steven Demedts.

Wie bei klassischen Tabakzigaretten inhaliere man auch beim Rauchen von Cannabis eine Vielzahl schädlicher Stoffe. „Damit reizen wir unsere Lunge und setzen unsere Lungengesundheit aufs Spiel.“ Aus Sicht von Demedts neben den erst gar nicht mit dem Rauchen – sei es Tabak oder Cannabis – anzufangen.

Dr. Steven Demedts ist Chefarzt der Lungenklinik im Klinikum Bremen-Ost und Vorsitzender der Lungenstiftung Bremen