
Lungenstiftung Bremen begrüßt G-BA-Beschluss zur Vorsorgeuntersuchung mittels Niedrigdosis-CT
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat am 18. Juni 2025 beschlossen, dass die Früherkennung von Lungenkrebs mittels Niedrigdosis-Computertomografie (LDCT) künftig von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden soll. Die Entscheidung muss nun noch vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geprüft werden. Die Lungenstiftung Bremen bewertet diesen Beschluss als bedeutenden Fortschritt in der Lungenkrebsvorsorge.
„Erstmals wird eine Maßnahme zur Früherkennung von Lungenkrebs vorgeschlagen, bei der in maßgeblichen europäischen und amerikanischen Studien nachgewiesen werden konnte, dass sie die Sterblichkeit tatsächlich senkt“, so Dr. Steven Demedts, Vorstandsvorsitzender der Lungenstiftung Bremen und Chefarzt für Lungenmedizin am Klinikum Bremen-Ost.
Im Unterschied zu älteren Methoden wie der Röntgenaufnahme oder der Sputumuntersuchung, die zwar Erkrankungen erkennen konnten, aber keinen Einfluss auf die Überlebensrate zeigten, stellt die LDCT eine medizinisch wirksame Vorsorgemöglichkeit für Risikogruppen dar.
Wer hat Anspruch auf die Untersuchung?
Voraussetzung für eine Teilnahme wäre eine gesetzliche Krankenversicherung sowie ein Alter zwischen 50 und 75 Jahren. Zudem müssten Betroffene über viele Jahre hinweg stark geraucht haben, genauer: mindestens 15 sogenannte Packungsjahre – das entspricht etwa dem Konsum von einer Schachtel Zigaretten täglich über 15 Jahre.
Die Untersuchung dient dazu, Lungenkrebs in einem möglichst frühen Stadium zu erkennen, in dem eine Heilung noch möglich ist.
Vorsorge gewinnt weiter an Bedeutung
„Wir beobachten wieder einen Anstieg des Rauchverhaltens – besonders bei jungen Menschen zwischen 18 und 25 Jahren – und gleichzeitig einen Anstieg von Lungenkrebserkrankungen. Umso wichtiger ist es, dass Menschen mit erhöhtem Risiko künftig Zugang zu einer wirksamen Vorsorge erhalten“, erklärt Judith Borsch, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Lungenstiftung Bremen und Geschäftsführerin der Krankenhausgesellschaft der Freien Hansestadt Bremen.
Hausärztinnen und Hausärzte sind erste Anlaufstelle
Die Lungenstiftung Bremen ist nicht in die Durchführung der Untersuchung eingebunden, steht aber als unabhängige Fachinstitution für Information und Orientierung zur Verfügung. Wer wissen möchte, ob er oder sie zur Zielgruppe gehört, sollte sich an die Hausärztin oder den Hausarzt bzw. an eine Lungenfachärztin oder einen Lungenfacharzt wenden.
Hintergrund und Ausblick
Die LDCT gilt als sichere und strahlungsarme Methode zur Erkennung von Lungenkrebs im Frühstadium. Das neue Vorsorgeangebot könnte – vorbehaltlich der Zustimmung des Bundesgesundheitsministeriums – ab März 2026 starten.
Die Lungenstiftung Bremen engagiert sich für Aufklärung, Prävention und Forschung rund um Lungenerkrankungen und informiert regelmäßig über neue Entwicklungen in der Gesundheitsversorgung.