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Lungenstiftung Bremen

Asthma und COPD - Entstehung, Prävention und Bremer Zahlen

Asthma zählt zu den bekanntesten und hartnäckigsten Lungenkrankheiten. Wie man vorbeugen kann, wie die Krankheit behandelt wird und wie oft sie in Bremen und Bremerhaven auftritt, lesen Sie hier in einem Beitrag von Prof. Dr. Gerd Glaeske - Kuratoriumsmitglied der Lungenstiftung Bremen.

Die komplette Arbeit von Prof. Glaeske dazu können Sie sich hier kostenlos herunterladen asthma-und-copd.pdf

Wie verbreitet sind Asthma und COPD?

Asthma gehört zu den weit verbreiteten Krankheiten in Deutschland: Studienergebnisse zeigen, dass etwa 5 % der Erwachsenen unter Asthma leiden, bei den Kindern ist Asthma mit rund 10 % die häufigste chronische Erkrankung. Anders bei der COPD: Diese Erkrankungen tritt vor allem bei Menschen im Alter über 40 Jahre auf, 5-10 % leiden in dieser Altersgruppe unter COPD, darunter deutlich mehr Männer als Frauen.

Was sind die Beschwerden, und was kann man tun?

Beim Asthma bronchiale leiden die Patientinnen und Patienten darunter, dass sie wegen der kurzzeitig oder dauerhaft verengten Atemwege schlecht Luft bekommen. Es kann auch zu Anfällen mit „pfeifendem“ Atem, Husten und Atemnot kommen. Wenn die Lunge auf Dauer aber schlechter Sauerstoff aufnimmt, lässt auch die körperliche Belastbar-keit nach. Daher sollte frühzeitig mit einer wirksamen medikamentösen Therapie begonnen werden, begleitend wird auch regelmäßige Bewegung empfohlen. Mit solchen therapeutischen und präventiven Maßnahmen lassen sich die Erkrankung und die möglichen Anfälle gut unter Kontrolle bringen.

Asthma kann bei Kindern und Erwachsenen erstmals auftreten, oftmals wird es aber im Kin-des- oder Jugendalter diagnostiziert. Auf die Krankheit folgen bei Kindern häufig allergische Reaktionen wie Heuschnupfen, Neurodermitis oder Bindehautentzündungen. Oftmals haben Kinder und Jugendliche mit Asthma im Erwachsenenalter kaum noch Beschwerden, wenn die Krankheit gut und wirksam behandelt wird. Wichtig sind daher eine rechtzeitige und fachlich kompetente Diagnose (z. B. Lungenfunktionstests mit dem Peak-Flow-Meter und/oder mit der Spirometrie) und eine dem Asthmastatus angepasste Therapie. Sinnvoll ist auch das Ein-üben von entlastenden Atemtechniken. Auch Allergietests können als Ergänzung durchge-führt werden.

Je nach Auslöser unterscheiden Fachleute zwischen allergischem und nicht allergischem Asthma:

Allergisches Asthma wird auch „extrinsisch“ genannt, weil die Auslöser von außen kommen und mit der Luft eingeatmet werden. Verschiedene Menschen können auf ganz unterschiedliche Reize reagieren. Dazu zählen zum Beispiel Tabakrauch (aktives und passives Rauchen), Pflanzenpollen, Tierhaare, Exkremente von Hausstaubmilben, Nahrungs-bestandteile, aber auch kalte Luft, Parfüms, Abgase und bestimmte Chemikalien.**

Nicht allergisches Asthma (auch „intrinsisch“ genannt) wird durch Reize ausgelöst, die aus dem Körper selbst kommen. Dazu zählen vor allem bakterielle und virale Entzündungen der Atemwege. Eine spezielle Form ist das Analgetika-Asthma. Es wird durch die Einnahme bestimmter Schmerzmittel (Analgetika) ausgelöst. Dazu gehören Acetylsalicyl-säure (ASS) und andere Schmerzmittel aus der Gruppe der nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR). Bei manchen Menschen lösen körperliche oder seelische Belastungen, die den Atem beschleunigen, asthmatische Beschwerden aus.

Bei vielen Menschen spielen auch innere und äußere Faktoren zusammen, sodass eine klare Abgrenzung zwischen allergischem und nicht allergischem Asthma nicht immer möglich ist.“ (Gesundheitsinformation.de, 2017)

Daten für Bremen

Betrachtet man insgesamt die Verteilung der Asthmahäufigkeit in Deutschland, zeigt sich, dass Bremen zu den weniger belasteten Regionen gehört. In Bremen leiden 3,8 Prozent der Bevölkerung unter Asthma, damit rangiert Bremen im Vergleich unter deutschen Großsstädten im unteren Drittel. In Bremerhaven liegt der Wert mit 4,6 Prozent etwas höher.
Auffällig sind in Bremen einige Ergebnisse der geschlechtsspezifischen Verteilung von Asthma: Bei Kindern und Jugendlichen bis zum 14. Lebensjahr sind Jungen häufiger als Mädchen betroffen. Im jugendlichen und im jungen Erwachsenenalter zeigt die Häufigkeit eine gleiche Verteilung. Im höheren Alter sind dann allerdings Frauen häufiger als Männer von Asthma betroffen, in der Gruppe der 70 bis 79-Jährigen entfällt in Bremen auf die Frauen eine Häufigkeit von 6,6 %, bei Männern auf rund 5 %.

In Bremen überdurchschnittlich viele Mädchen und junge Frauen betroffen

Die Abbildung unten zeigt aber vor allem Unterschiede bei den Mädchen und jungen Frau im Alter bis 14 und zwischen 15-24 Jahren – da liegt der Anteil rund 0,5 % höher als im restlichen Bundesgebiet. Möglicherweise hat dieser Unterschied mit dem Rauchverhalten oder mit dem Einfluss von äußeren Faktoren (z. B. allergisierende Belastungen am Arbeitsplatz oder im Wohn- und Lebensumfeld) zu tun – dies sollte aufgeklärt werden, da es sich um eine bremische Auffälligkeit beim bundesweiten Häufigkeitsvergleich handelt. Die Bremer Lungenstiftung wird diese Bremen-spezifischen Ergebnisse in ihren Aktivitäten berücksichtigen und prüfen, welche Maßnahmen die Asthmahäufigkeit bei jungen Frauen beeinflussen können.

Hier geht es zum kompletten Beitrag: asthma-und-copd.pdf
Autor: Prof. Dr. Gerd Glaeske